Geographie
Durch die enge Verzahnung von kultur- und naturwissenschaftlichen Themen kommt der Geographie eine besondere Bedeutung beim Erfassen der Probleme und Herausforderungen zu, mit denen wir im 21. Jahrhundert konfrontiert sind: Bevölkerungswachstum, Wanderungen und Flüchtlingsströme, Verstädterung, weltweite Entwicklungsunterschiede, Globalisierung, Ressourcenknappheit, ständig zunehmender Verkehr, Grenzen der Tragfähigkeit, Nachhaltigkeit und Klimawandel, um nur einige zu nennen.
Die Geographie bietet zum Begreifen dieser Probleme eine solide Wissensbasis sowie Denkanstöße für die Zukunft.
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Geographie wird am Gymnasium in den Jahrgangsstufen 5, 7, 10 und 11 für alle Schülerinnen und Schüler unterrichtet. In der Oberstufe (Q12 und Q13) kann es zweistündig auf grundlegendem oder vierstündig auf erhöhtem Anforderungsniveau belegt werden.
LehrplanPLUS
Fachprofil Geographie
Im Fach Geographie befassen sich die Schülerinnen und Schüler mit Schlüsselfragen des 21. Jahrhunderts anhand von raumbezogenen Strukturen und Prozessen auf der Erde. Ein zentrales Ziel des Geographieunterrichts ist es, unseren Planeten als Lebensgrundlage des Menschen in seiner Einzigartigkeit, Vielfalt und Verletzlichkeit zu begreifen und verantwortungsbewusst mit ihm umzugehen.
Werte, an denen sich die Geographie orientiert, sind insbesondere Achtung vor der Würde des Menschen, Toleranz, Generationen- und Geschlechtergerechtigkeit, Solidarität, Nachhaltigkeit, Schutz der Umwelt, Bewahrung der natürlichen Ressourcen sowie Frieden.
Zu den großen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts gehören insbesondere die Globalisierung, der anthropogene Klimawandel, die Verschmutzung der Ozeane, die Reduzierung der Biodiversität, die weltweite Migration, die Ausbreitung von epidemischen und pandemischen Krankheiten, Fragen der Ernährungssicherung und der Ressourcennutzung sowie geopolitische Konflikte. Zwei zentrale Merkmale des Faches Geographie, die Auseinandersetzung mit dem Mensch-Umwelt-System und der Raumbezug, decken das Spannungsfeld dieser Herausforderungen ab.
Geographie vernetzt Gesellschafts- und Naturwissenschaften und vermittelt zentrale Grundlagen in beiden Bereichen. (…)
Die besondere Stärke geographischer Bildung liegt im systemischen Zusammendenken in Form der Verflechtung von Mensch und Umwelt in seiner räumlichen Dimensionalität. Um die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts angemessen analysieren zu können, ist es von entscheidender Bedeutung, diese Phänomene als Mensch-Umwelt-Systeme mit all ihren Interdependenzen zu begreifen. Durch das Zusammenspiel naturwissenschaftlicher und gesellschafts-wissenschaftlicher Herangehensweisen im Unterricht, durch Einblicke sowohl in die gestaltenden Kräfte der Natur als auch in die raumprägenden Einflüsse des Menschen werden Ursachen und Auswirkungen analysiert und Handlungsoptionen entwickelt, die unsere Gesellschaft zukünftig resilienter werden lassen. (…)
(aus dem Fachprofil „Geographie“, LehrplanPLUS)
Fachschaft Geographie
Achim Spörl
Karel Pilar
Kathrin Rohtla
Kerstin Korn
Petra Maier
Regine Engelhard
Ruth Springer-Broser
Sabine Link
Stefan Fink
Tobias Frey
Eingeführte Lehrwerke
Diercke 5, Gymnasium Bayern, ISBN: 978-3-14-115075-9
7. Klasse:
Diercke 7, Gymnasium Bayern, ISBN: 978-3-14-115081-0
10. Klasse:
Diercke 10, Gymnasium Bayern, ISBN: 978-3-14-115087-2
11. Klasse:
Diercke 10, Gymnasium Bayern, ISBN: 978-3-14-115093-3
Fest etabliert am Emil
- Sammlung für den BUND Naturschutz (Ansprechpartnerin: Frau StRin Kathrin Rohtla)
- DIERCKE Wissen-Wettbewerb (Ansprechpartnerin: Frau StRin Katrin Rohtla)
- Mobiles Planetarium für die 5. Klassen (Ansprechpartnerin: Frau StDin Petra Maier
- Organisation des Exkursionstags für die 5. Klassen zur Teufelshöhle und Binghöhle (Ansprechpartnerin: Frau StDin Petra Maier)
W-Seminare im Fach Geographie
- 2023/2025: Laptop, Löss und Lederhose (Tobias Frey)
- 2023/2025: Die Welt in Bewegung (Petra Maier)
- 2022/2024: Anthropozän (Achim Spörl)
- 2021/2023: Laptop, Löss und Lederhose (Tobias Frey)
- 2020/2022: Die Welt in Bewegung (Petra Maier)
- 2019/2021: Laptop, Löss und Lederhose (Tobias Frey)
- 2018/2020: Die Welt in Bewegung (Petra Maier)
- 2017/2019: Laptop, Löss und Lederhose (Tobias Frey)
- 2016/2018: Urban Gardening (Monika Herwanger)
- 2015/2017: Weltprobleme (Achim Spörl)
P-Seminare im Fach Geographie
- 2023/2024: Achtsamkeit in der Natur (Sabine Link)
- 2022/2024: Das Berchtesgadener Land aus geschichtlicher und geographischer Sicht – Planung, Durchführung und Evaluation einer Studienfahrt (Petra Maier, Michaela Teichmann)
- 2021/2023: Geo-Caching (Kerstin Korn)
- 2021/2023: Achtsamkeit in der Natur (Sabine Link)
- 2020/2022: Achtsamkeit in der Natur (Sabine Link)
- 2018/2020: Eine Woche Spardorf ohne Geld ( Monika Herwanger, Julia Plott)
- 2017/2019: Astronomie für die Unterstufe (Regine Engelhardt)
- 2016/2018: Unterrichtsgänge für den Geographie-Unterricht (Stefan Fink)
Aktuelles aus der Fachschaft
Entwicklungshilfe hautnah - ein Vortrag für die Q12 (2022/2023)
Einmal wieder besuchte uns in der Woche vor den Weihnachtsferien die Erlanger Ärztin Frau Dr. Sittl um den Kollegiatinnen und Kollegiaten der Q12 über ihre Entwicklungsarbeit in Ghana zu berichten. Dies fand im Rahmen des Themenkomplexes „Ursachen der Unterentwicklung und Entwicklungshilfeansätze“ statt, der Schwerpunkt des ersten Halbjahrs Geographie in der zwölften Klasse ist.
Als „Engel für Ghana“ wurde Dr. Anne Sittl vom Münchner Merkur bezeichnet, der ihr einen langen Zeitungsartikel widmete, und dass diese Bezeichnung keinesfalls übertrieben ist, weiß man spätestens, wenn man erfährt, dass sie für ihre Arbeit das Bundesverdienstkreuz erhalten hat. Dass man bei ihr spontan keinerlei Assoziationen mit einem Engel hat, liegt an ihrer nüchternen, pragmatischen und äußerst zupackenden Art, die Voraussetzung für das ist, was sie im Lauf der Jahre in Ghana in reiner Eigeninitiative aufgebaut hat.
Sozial engagiert hat sich Dr. Anne Sittl bereits in jungen Jahren: So hat sie nach dem Abitur ehrenamtlich in einem Kibbuz in Israel mitgearbeitet. Als dann Mitte der 1990er-Jahre in Deutschland eine Flüchtlingswelle anrollte, wurde die damals in Erlangen lebende Mutter dreier Kinder mit eigener Arztpraxis in der Betreuung von Asylbewerbern aktiv. Doch schnell wurde ihr klar, dass das, was sie in Deutschland tut, keine Nachhaltigkeit hat. Die Menschen kommen aus Not nach Deutschland, ihnen muss in ihrer Heimat geholfen werden.“
Im Dezember 1994 reiste sie mit einem in seine Heimat zurückkehrenden Ghanaer erstmals in die Ghanaische Hafenstadt Takoradi, wo die Anfänge ihres Projekts zu finden sind.
Ghana ist ein West-Afrikanisches, an der Küste liegendes Entwicklungsland mit tropischen Regenwäldern, Savannen und schönen Küsten und Nationalparks. Nach einer langen Kolonialzeit wurde Ghana 1951 das erste unabhängige Land Afrika mit 80 verschiedenen Ethnien und Sprachen. Der Name „Goldküste“ stammt nicht von dem vielen Gold, welches dort gefunden wurde, sondern von dem sogenannten „schwarzem Gold“, womit die Sklaven gemeint sind, die während der Kolonialzeit nach Afrika transportiert wurden.
Ghana ist ein Entwicklungsland, welches durch sein Kolonialerbe mit vielen Problemen zu kämpfen hat. Durch die Kolonialzeit ist die offizielle Sprache Englisch, was jedoch zu einer Kluft zwischen der Englisch sprechenden, kolonialen Oberschicht und den die Stammessprache sprechenden Einheimischen führt. Dazu kommt der zumeist illegale Abbau und Export von Gold, Diamanten und Erdöl sowie die immer schnellere Abholzung des Regenwaldes, welche durch eine Bestechung der Regierung möglich gemacht wird. Zudem leidet Ghana besonders stark durch die Überfischung des Atlantiks, die den Fischern ihre Lebensgrundlage nimmt, und den Klimawandel, welcher besonders durch den ansteigenden Meeresspiegel, der immer mehr küstennnahe Dörfer regelrecht untergehen lässt, sowie den sich verschärfenden Wassermangel zu spüren ist.
Wie in vielen Entwicklungsländern ist die Arbeitslosigkeit hoch und das medizinische System wenig ausgebaut.
Seit ihrer Ankunft in Takoradi hat Frau Dr. Anne Sittl dort mit Spenden Selbsthilfeprojekte aufgebaut: Nähwerkstätten, in denen Männer und Frauen traditionelle Kleidung fertigen, eine Garküche, eine Fahrradwerkstatt, in der gespendete Räder repariert werden, eine Schlosser- und eine Schreinerwerkstatt, Brunnen und Bewässerungsanlagen. Unterstützt werden von ihr und dem Verein aber auch Schulpatenschaften und die Ausbildung von Krankenschwestern und Hebammen.
Später war es das Gesundheitszentrum. Als Ort wurde das Dorf Brafoyaw auserwählt, etwa 75 Kilometer von Takoradi entfernt, wo Anne Sittl später lebte und arbeitete. In der Gegend um Brafoyaw, zu der mehrere Dörfer, aber auch eine Stadt mit mehr als 20 000 Einwohnern gehören, gab es bisher keinen Arzt. Die Bewohner leben mehrheitlich vom Bootsbau und vom Fischfang. Doch sie fristen ihr Leben am Existenzminimum, berichtet Anne Sittl – mit den gut ausgerüsteten Fangbooten aus EU-Staaten, die die Gewässer vor Ghana leerfischen, können sie nicht konkurrieren. In dem Gesundheitszentrum, das inzwischen fertiggestellt ist, werden Kranke behandelt, möglichst mit alternativen Heilmethoden, jahrelang von Anne Sittl selbst, einem einheimischen Arzt und zwei Krankenschwestern. Das Zentrum dient auch der Vorsorge, der Weiterbildung und der Aufklärung über Familienplanung, Ernährung und Hygiene. Zudem wurde eine Bibliothek mit Büchern für Kinder aufgebaut. Um Brafoyaw haben sich Internatsschulen angesiedelt, mit diesen ist eine Zusammenarbeit bei Themen wie Verhütung oder Vorbeugung vor sexuell übertragbaren Krankheiten geplant.
Das Projekt ist stetig im Wachsen begriffen, inzwischen wird es ausschließlich von Einheimischen geleitet und von Anne Sittl nur noch begleitet und von dem von ihr gegründeten Verein Ghana-Freunde Takoradi finanziert. Ihr neuestes Projekt besteht aus dem Kauf von 40 Hektar Land, um der Abholzung des Regenwaldes durch Aufforstung entgegenzuwirken.
Dass Entwicklungshilfe durchaus Erfolg haben kann, nämlich – genau so, wie man es im Lehrbuch lernt – durch Nachhaltigkeit in Form von Einbeziehung der Bevölkerung in die Konzeption der Projekte, durch Weiterbildung der Erwachsenen und Bildung der Kinder und durch ökologisch nachhaltiges Handeln, also durch ein komplexes Konzept, wurde durch den spannenden und bewegenden Vortrag so viel besser deutlich als in jeder arte-Dokumentation.
Thomas Roznowski (2geo3) und Regine Engelhardt
Vom Emil ins Weltall und zurück
Am Mittwoch, 25.01.2023, war es wieder soweit. Das mobile Planetarium war zu Gast am Emil und entführte die Schülerinnen und Schüler der 5. Klassen im Rahmen des Geographie-Unterrichts in die Weiten des Weltalls.
Die Sternenreise führte uns zu den einzelnen Planeten unseres Sonnensystems. Wir flogen erst durch die aus Eis- und Gesteinsbrocken bestehenden Ringe des Saturns.
Danach ging es zum Mars und wir näherten uns entlang eines canyonartigen, ausgetrockneten Flussbetts dem mit 22 km Höhe höchsten Vulkan des Sonnensystems, dem Mons Olympus. Anschließend beobachteten wir riesige Sonneneruptionen, vor denen sich unsere Erde aber durch ein Magnetfeld schützt.
Gebannt betrachteten wir den Nachthimmel über Spardorf und wie er sich im Laufe einer Nacht verändert. Während unsere Nachbarplaneten am Sternenhimmel eher schwach zu sehen sind, weil sie nicht selbst leuchten, strahlen Millionen von Sternen am Nachthimmel – alles Sonnen in fernen Sonnensystemen und Galaxien. Schnell orientierten wir uns an bekannten Sternbildern, lernten aber auch viele neue dazu.
Viele spannende Fragen wurden geklärt. Warum leuchten Planeten nicht selbst? Gab es Wasser auf dem Mars? Was ist eigentlich ein Astrologe? Warum sehe ich mein Tierkreiszeichen nie an meinem Geburtstag am Himmel? Warum verändern alle Sterne ihre Position am Nachthimmel nur die des Polarsterns bleibt immer gleich?
Kaum zu glauben, dass die eher unscheinbare aufblasbare Kuppel, die wie immer in der Mensa aufgebaut war, solch ein Sternenerlebnis ermöglicht hat. Am Ende der 45-minütigen Vorstellung gab es noch eine ganz besondere Reise durch die Nacht – die aber nicht verraten werden darf-, damit noch viele künftige 5. Klassen voller Vorfreude auf ihren Planetariumsbesuch gespannt sein können.
Projekt Plastikmüll
Im Rahmen des Natur-Forscher- und Geographie-Unterrichts beschäftigte sich die Klasse 5B mit dem Umwelt-Projekt „Plastikvermeidung“.
Zunächst wurde Plastikmüll an einem Wochenende zu Hause gesammelt, gereinigt und am darauf folgenden Montag in Gelbe Säcke verpackt in die Schule mitgebracht. Die Menge an Plastikmüll, die sich an nur einem Wochenende ansammelt, war doch sehr beeindruckend.
Wenn man bedenkt, dass in Europa die Recyclingrate bei Kunststoffen noch unter 30% liegt, liegt es nahe, dass das Ziel nicht Recycling sondern Vermeidung von Plastikmüll sein muss.
Der Plastikmüll dann sortiert und es stellte sich die Frage, was davon eigentlich zu vermeiden wäre. Auffällig waren die großen Mengen an Lebensmittelverpackungen für Obst und Gemüse, Wurst und Käse. Hier wäre es relativ einfach die Kunststoffverpackung zu vermeiden, wenn man Obst und Gemüse lose bzw. in einem Gemüsenetz oder im Fachgeschäft kaufen würde. Bei Kauf von Wurst und Käse an der Bedientheke fällt ebenso deutlich weniger Verpackungsmüll an.
Auch das Pfand bei Kunststoff-Flaschen täuscht ein vermeintlich umweltfreundliches Verhalten beim Kauf vor. Einweg-Flaschen werden nicht wiederbefüllt, sondern geschreddert und unter hohem Energieaufwand recyclet. Mehrweg-PET-Flaschen können bis zu 20 Mal wiederbefüllt werden, Mehrweg-Glasflaschen dagegen bis zu 50 Mal. Die umweltfreundlichste und billigste Variante wäre Leitungswasser, das in Deutschland von hervorragender Qualität ist.
Auch der Frage, was eigentlich mit Plastik passiert, wenn es ins Meer gelangt, wurde nachgegangen. Bei einer Untersuchung, welche Müllteile weltweit am häufigsten im Meer vorkommen, belegten Plastiktüten, Lebensmittelverpackungen, Deckel und Verschlüsse und Plastikflaschen nach Zigaretten, die Plätze zwei bis fünf. Eine Plastikflasche hat eine Verweildauer von bis zu 450 Jahren im Meer.
Durch mechanische Zerkleinerung und UV-Strahlung entstehen aus Plastikmüll winzige Kunststoffpartikel, das sogenannte Mikroplastik. Zusammen mit Mikroplastik aus Kosmetikprodukten, wie Peelings und Haarspülungen, gelangt das Mikroplastik über die Nahrungskette zurück zum Verbraucher.